Epigenetik und Ernährung: Folgenreiche Fehlprogrammierung

Einflüsse aller Art, wie zum Beispiel das Klima, Dauerstress, Sport, Gefühle, Hunger oder zu viel Nahrungsaufnahme, können Säugetierzellen epigenetisch programmieren und ihre Funktionsweise dauerhaft verwandeln. Hierbei ist die Qualität sowie die Quantität der Nahrung maßgeblich für die Steuerung des Aktivitätsgrades der Gene verantwortlich. Besonders während der Schwangerschaft und den ersten Lebensmonaten werden die Weichen für Gesundheit & Krankheit gelegt. 

Epigenetik ist ein Teilgebiet der Genetik und erforscht molekulare Strukturen, die sich auf oder in der Nähe von Genen befinden. Sie liegen als „zweiter Code“ über dem Genom und programmieren es in Abhängigkeit von Umweltreizen. Im Prinzip wirken diese epigenetischen Strukturen wie Schalter, die Gene an- oder aus schalten, berichtete Dr. rer. nat. Peter Spork aus Hamburg, bei einem Workshop. Epigenetische Strukturen werden an die Tochterzelle weitergegeben, sobald der „zweite Code“ einmal programmiert ist. „Auf diese Weise kann eine früh erworbene Eigenschaft bis ins hohe Alter erhalten bleiben“, erklärt Dr. Peter Spork. 

Dies bedeutet jedoch auch, dass jedes Elternpaar auch großen positiven Einfluss nehmen kann. Eine positive Lebensweise, gesunde abwechslungsreiche Ernährung und die Aufnahme von den richtigen Nahrungsergänzungsmittel kann großen positiven Einfluss nehmen. Zum Beispiel, Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure, Vitamin B12 und Cholin können laut verschiedenster Studien bei Krebs oder Diabetes helfen.

Hahne Dorothee: Epigenetik und Ernährung – Folgenreiche Fehlprogrammierung [2012], Aerzteblatt (Stand: April 2020)